Studis & ihre Nebenjobs
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Mit Kalligrafie die Stromrechnung bezahlen

Maria Bartella betreibt als Ausgleich zu ihrem Pädagogik-Studium Handlettering. Das kunstvolle Schreiben ist inzwischen mehr als ein Hobby. Foto: Emily Nolden

Maria Bartella betreibt als Ausgleich zu ihrem Pädagogik-Studium Handlettering. Das kunstvolle Schreiben ist inzwischen mehr als ein Hobby. Foto: Emily Nolden

Pädagogikstudentin Maria Bartella hat schon immer gerne künstlerisch gearbeitet. Besonders fasziniert die 22-Jährige die Kalligrafie und das Handlettering. 2012 entdeckte sie erstmals ihr Talent im kunstvollen Schreiben und investiert seitdem viel Zeit in ihr Hobby. Sie erhielt so viel Zuspruch, dass sie sich entschied, ihr Hobby zum Beruf zu machen.

Als Kontrast zu ihrem Universitätsalltag beschriftet Maria Bartella Schaufenster, gestaltet Firmenlogos, schreibt Tischkarten oder verziert Weihnachtskugeln. Sie entwarf die Skyline des Koblener AStA, die auf den Erstsemester-Taschen oder dem Studienplaner zu sehen ist. Daneben leitet die 22-Jährige auch Kalligrafie- und Handlettering-Workshops, etwa während der SommerUni. Bartella erzählt, dass sie das filigrane Arbeiten entspannt. “Durch Kalligrafie und Handlettering habe ich Zeit für mich und kann gleichzeitig in Ruhe meinem Hobby nachgehen”, erzählt sie. Und am Ende sei es beeindruckend, ein fertig gestaltetes Produkt in den Händen zu halten und es anderen zu präsentieren.

Auch Karten für festliche Anlässe stehen auf der Angebotsliste der Künstlerin. Foto: Maria Bartella

Auch Karten für festliche Anlässe stehen auf der Angebotsliste der Künstlerin. Foto: Maria Bartella

Das WG-Zimmer als Werkstatt

Auf die Idee kam die Studentin durch ihren Nebenjob auf der Festung Ehrenbreitstein. Nach einer Veranstaltung sollte sie Kindernamen auf Urkunden schreiben. Schon nach dem ersten Wort ärgerte sie sich über ihre viel zu normale Handschrift auf dem wunderschönen Papier. Kurzerhand begann sie, sich Literatur über Kalligrafie auszuleihen und nach Anleitungen im Internet zu suchen. Ihr Interesse an der Kunst des Schönschreibens wurde immer größer. Zwei Jahre später entdeckte sie das Handlettering, das Zeichnen einzelner Buchstaben. Mittlerweile ist aus ihrem WG-Zimmer eine kleine Werkstatt geworden. Jede Ecke wird genutzt: Ob auf dem Schreibtisch, in den Regalen, auf dem Boden oder sogar im Kleiderschrank, überall liegen die Materialien herum. Durch das Kleingewerbe verdient sich Maria etwas Taschengeld dazu. “Letzten Monat konnte ich beispielsweise die Stromrechnung von meiner Kunst bezahlen”, erinnert sie sich. Oft finanziert sich das Hobby aber auch nur selbst. Ein guter Stift kostet schon vier Euro, bei 60 bis 100 Stiften kommt da einiges an Materialkosten zusammen. Zudem ist der Arbeitsaufwand hoch. Je nach Auftragslage kalligrafiert Bartella acht bis neun Stunden in der Woche.

Selbst mit Feder und Tinte erzielt Maria Bartella gute Ergebnisse. Foto: Björn Hennicke

Auch mit Feder und Tinte erzielt Maria Bartella gute Ergebnisse. Foto: Björn Hennicke

Hobby als Ausgleich

Dennoch lohnt sich die Arbeit. Aufträge kann Bartella überall bearbeiten. Ihre Auftraggeber bekommt sie vor allem über Mundpropaganda. Darüber hinaus präsentiert sie ihre Kunst in den sozialen Medien, wo sie auch viel Inspiration findet. Vergrößern möchte Maria Bartella ihr Gewerbe jedoch nicht. “Ich arbeite zwar gerade an einer eigenen Webseite und meine Gedanken kreisen um einen Onlineshop, aber mein Studium steht momentan erstmal im Fokus.”

Emily Nolden

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