Internationaler Besuch

Mali-Praktikum hinterlässt bei Studentinnen bleibende Eindrücke

Die Studentinnen wurden in Mali herzlich empfangen, berichten sie. Foto: Birgit Biel

Alle zwei Jahre haben Landauer Studenten die Möglichkeit, in dem malischen Dorf zu helfen. Foto: Birgit Biel

Ende Februar 2012 machten sich die zwei Landauer Stundentinnen Tanja Hellmann und Marie-Elene Bartel auf die Reise in das westafrikanische Land Mali. Genauer gesagt ging es für die beiden in das abgelegene Dorf Gani-Dah. Dort leistet die Autorin und Afrika-Expertin Birgit Biehl seit vielen Jahren Entwicklungsarbeit. Aus einem Vortrag Biehls am Campus Landau entstand eine Kooperation mit der Universität. Seitdem haben Studenten alle zwei Jahre die Möglichkeit, in dem kleinen Dorf zu helfen.

Das Praktikum im malischen Dorf Gani-Dah hat bei den Landauer Studentinnen Marie-Elene und Tanja bleibende Eindrücke hinterlassen. Nach vier Wochen dort tourten sie noch zwei Wochen durch das Land. Gegen Ende ihrer Reise begannen die Unruhen in dem westafrikanischen Land. Den Aufstand im März vergangenen Jahres in der Hauptstadt Bamako bekamen sie nur am Rande mit. „Wir kamen in Bamako an, als es schon wieder ruhiger wurde”, erzählt Tanja, die in Landau Sozialwissenschaften studiert. „Uns wurde aber von Gefechten erzählt und wir sahen Einschusslöcher in den Wänden.” Sie habe sich anfangs gar keine Gedanken gemacht, fügt Marie hinzu. „Kurz vor unserer Ankunft in Bamako haben wir im Fernsehen Militär gesehen, aber ich habe überhaupt nicht verstanden, was los war.”

Die Erinnerungen an die Zeit in Mali sind positiv. Im Dorf Gani-Dah packten die Mädchen an, wo sie nur konnten. „Wir haben unter anderem die Dorfbewohner geimpft und Brillen an Menschen mit Sehschwäche verteilen können”, erinnert sich Marie. „Ich habe außerdem noch in der Schule unterrichtet.”

In Gani-Dah wurden die Studentinnen mit offenen Armen empfangen, von der Gastfreundschaft der Malier sind sie heute noch begeistert. „Wir wurden verhältnismäßg verwöhnt”, erklärt Tanja. Normalerweise ernähren sich die Dorfbewohner hauptsächlich von Hirse. „Für uns gab es oft Fleisch und Früchte, was absolut nicht selbstverständlich ist.”

Tanja und Lehramtsstudentin Marie denken mit gemischten Gefühlen an die momentane Situation in Mali. „Es ist erschreckend, die Bilder zu sehen”, sagt Marie. „Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass dort heute Krieg herrscht, es war so friedlich, als wir dort waren.” Mali sei immer eine afrikanische Vorzeigedemokratie gewesen, ergänzt Tanja. „Ich hätte nie gedacht, dass dieses Land so politisch instabil ist.”

„Wir machen uns große Sorgen um unsere Freunde in Gani-Dah”, erzählen sie. Kontakt nach Gani-Dah gibt es zwar, die meisten Informationen über das Wohlergehen der Dorfbewohner erhalten sie aber von der Projekt-Initiatorin Birgit Biehl. „Es soll ihnen aber gut gehen, das beruhigt uns sehr”, sagt Tanja.

Eigentlich sollen im kommenden Jahr die nächsten Freiwilligen zum Praktikum nach Mali geschickt werden – sofern es die politische Lage zulässt. „Nun müssen wir abwarten wie sich die Lage entwickelt”, sagt Marie. Tanja ergänzt: „Ich hoffe, wir können bald gemeinsam unsere Freunde in Mali besuchen.”

 Sarah Ochs