Aus dem Labor

El Salvador: mit Weltraumtechnologie und Umweltforschung Leben retten

Bei einem Pressegespräch stellten die Botschafterin El Salvadors, Anita Christina Escher Echeverría (Mitte), Dr. Mäggi Hieber Ruiz und Prof. Dr. Ralf Schulz das Projekt und die nächsten Schritte vor. Foto: Kerstin Theilmann

Bei einem Pressegespräch stellten die Botschafterin El Salvadors, Anita Christina Escher Echeverría (Mitte), Dr. Mäggi Hieber Ruiz und Prof. Dr. Ralf Schulz das Projekt und die nächsten Schritte vor. Foto: Kerstin Theilmann

Für viele Menschen in der Landbevölkerung El Salvadors bedeutet es das Todesurteil: chronisches Nierenversagen. Warum gerade unter der männlichen Landbevölkerung diese Krankheit Todesursache Nummer Eins ist und woher dies rührt – darüber tappt die Wissenschaft noch im Dunkeln. Dennoch muss schnell gehandelt werden, um keine wertvolle Zeit verstreichen zu lassen. Darüber waren sich Prof. Dr. Ralf Schulz und Dr. Mäggi Hieber Ruiz vom Institut für Umweltwissenschaften Landau, Prof. Dr. Bert Niehaus vom Institut für Mathematik und der scheidende Vizepräsident Prof. Dr. Ulrich Sarcinelli, beim Besuch der Botschafterin El Salvadors, Anita Christina Escher Echeverría, einig. Der Fachbereich 7: Natur- und Umweltwissenschaften und Institutionen El Salvadors wollen Lösungen finden – und das schnellstmöglich.

Die Serie

Was gibt es Neues in der Wissenschaft? Wir stellen Personen und Projekte vor, die im Dienst der Universität Koblenz-Landau die Forschung voranbringen.

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Erste Untersuchungen zeigen einen Zusammenhang zwischen den Pestiziden, die auf den Äckern und Plantagen ausgebracht werden, und der Erkrankung. Daher soll in diese Richtung in Landau und El Salvador weiter geforscht und gearbeitet werden. Schon kurz nach Unterschrift der Kooperationsvereinbarung zwischen dem Fachbereich 7  und der Nationaluniversität El Salvadors hat David Imo, ein Student der Umweltwissenschaften, sein Forschungspraktikum an der Universität in El Salvador durchgeführt. Auf der von Dr. Hieber Ruiz organisierten Internationalen Sommerakademie 2013 werden jungen Wissenschaftlern kostengünstige Instrumente und Programme zur ökologischen Risikobewertung von chemischen Schadstoffen vermittelt, die sowohl für den Einsatz in Entwicklungsländern als auch in Industrienationen geeignet sind.

Neben umweltwissenschaftlichen Fragen hat das Projekt auch die friedliche Nutzung der Weltraumtechnologie im Blick. Anhand von Satellitendaten können  Wissenschaftler beispielsweise erkennen, welche Pflanzensorten in welchen Gebieten El Salvadors angebaut werden und welches Pflanzenschutzmittel in welcher Konzentration benötigt wird, erklärt Bert Niehaus. Er ist Mitglied in einem UN-Team, das sich mit der friedlichen Nutzung der Raumfahrttechnik beschäftigt. Auf einer Tagung des Fachbereichs 7 in Kooperation mit dem Büro der Vereinten Nationen für Weltraumfragen UN-OOSA im letzten Sommer wurde dieses Thema als Schwerpunkt des UN-Teams festgelegt.

Kerstin Theilmann