Start-up: Gründungsgeschichten
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Ein Start-up, das Menschen zusammenbringt

Jan Schrader möchte das Anssehen der Gaming-Gemeinschaft in der Gesellschaft verbessern. Foto: Olivia Schwarz

Jan Schrader möchte das Anssehen der Gaming-Gemeinschaft in der Gesellschaft verbessern. Foto: Olivia Schwarz

Menschen verbinden und gegen Vorurteile ankämpfen ist das größte Ziel, das sich Jan Schrader mit seinem Start-up eSports Koblenz (EKO) gesetzt hat. Vor zwei Jahren gründete er mit seinen Kommilitonen einen Ort, an dem sich Gaming-Begeisterte vernetzen und bei Turnieren gegen andere Uni-Teams antreten können.

Jan Schrader hat seinen Bachelorabschluss in Wirtschaftsinformatik am Campus Koblenz absolviert. Zusammen mit vier Kommilitonen gründete er im Sommer 2018 zunächst die Hochschulgruppe eSports unter dem Namen Rhein-Mosel-Confluence Gaming. Bereits nach wenigen Tagen zeichnete sich ab: Das Interesse ist groß. Schnell fanden sich über 30 Interessierte, mit denen Schrader sich zu Beginn über zahlreiche WhatsApp-Gruppen austauschte. Bald merkte er jedoch, dass solch eine große Gruppe professioneller organisiert werden muss. Da E-Sport in Deutschland noch nicht als richtige Sportart anerkannt ist, war schnell klar, dass ein Verein nicht das passende Modell war. Durch einen Artikel in der Rhein-Zeitung wurden 2019 einige Unternehmen auf EKO aufmerksam, die Interesse zeigten, die Idee des Wirtschaftsinformatikers zu sponsern. Mithilfe dieser Sponsorengelder und dem Gründungsbüro wurde die Entscheidung getroffen, EKO als Unternehmen aufzubauen. Inzwischen verbindet EKO über 500 Menschen aus der Region und ist auch deutschlandweit im E-Sport-Amateurbereich bekannt.

Unternehmensgründung von zu Hause aus

Start-Up. Foto: Diego PH/Unsplash
In unseren Gründungsgeschichten stellen wir Menschen vor, die im oder nach dem Studium den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt haben.

Das Unternehmen organisiert sich, auch ohne eigenes Büro, komplett von zu Hause aus. Der Alumnus Schrader und die anderen Teammitglieder haben die verschiedenen Zuständigkeitsbereiche optimiert. In den vergangenen eineinhalb Jahren gab es kaum
Ausgaben und viele Prozesse funktionieren automatisiert. Doch auch wenn es sich bei EKO um ein reines Online-Unternehmen handelt, kann auf den persönlichen Austausch natürlich nicht verzichtet werden. EKO lebt von der Vernetzung. Daher zählt, neben obligatorischen Arbeitsbereichen wie Marketing und Sales, auch die Organisation von Community-Events und die Betreuung von Teams zu den Aufgaben, die beim Start-up anfallen.

Gemeinsam gegen Vorurteile

“Gaming ist leider immer noch nicht überall so angesehen, wie es sein sollte und Gamer:innen haben hier und da mit Vorurteilen oder blöden Sprüchen zu kämpfen”, meint Schrader. Er und sein Team möchten allen Spieleinteressierten die Angst nehmen und ihnen ein Netzwerk zur Verfügung stellen, in dem sie sich mit Gleichgesinnten austauschen und neue Freundschaften schließen können. Außerdem betreibt das Start-up Aufklärungsarbeit. Egal ob bei Eltern oder
Menschen aus der Politik – EKO räumt mit Vorurteilen auf, um das Ansehen der Gaming-Branche zu verbessern. Dazu organisiert das Unternehmen zahlreiche große Events, seien es Public Viewings in Kinos oder gemeinsame Ausflüge zu Großveranstaltungen. Alle dürfen mitmachen, nicht nur Profis sind willkommen und ein Beitrag muss auch nicht gezahlt werden. Damit alle ein positives Erlebnis haben, werden die Teilnehmenden in Teams mit ähnlichen Fähigkeiten eingeteilt oder Erfahrenere stehen Spieleneulingen unterstützend zur Seite.

Das Studium als theoretische Basis

Schrader ist sich sicher: Das Studium hat bei der Entstehung von EKO geholfen. Ob Informationsmanagement oder Wirtschaftsinformatik, das theoretische Wissen ist wichtig, um ein Unternehmen so modern und digital aufzubauen, wie er es getan hat. Das Start-up arbeitet mit kollaborativer Software, erstellt nachhaltige Prozesse und nutzt agile Projektmanagementmethoden: Alles Wissen, dass er und sein Team aus dem Studium mitnehmen konnten, erklärt Schrader. “Metaphorisch könnte man sagen, dass das Studium uns die Bibliothek und eine Liste der Regale mit entsprechenden Themengebieten gezeigt hat. Wir sind dann nach dem Studium in diese Bibliothek gegangen und wussten schon, aus welchem Regal wir uns Bücher ausleihen sollten.”

Olivia Schwarz

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