Aus dem Labor

Die Preisträger des Landauer Universitätspreises im Porträt

Erhielten den Landauer Universitätspreis (v.l.): Christiana Herold, Christian Buchmann und Thomas Krämer. Foto: Karin Hiller

Erhielten den Landauer Universitätspreis (v.l.): Christiana Herold, Christian Buchmann und Thomas Krämer. Foto: Karin Hiller

Vom Bachelor über das Diplom bis zur Dissertation: Jedes Jahr kürt der Freundeskreis der Universität die besten Abschlussarbeiten in drei Kategorien. UniBlog stellt die Preisträger des 22. Landauer Universitätspreises vor.

Beste Diplomarbeit: Christian Buchmann

Die Serie

Was gibt es Neues in der Wissenschaft? Wir stellen Personen und Projekte vor, die im Dienst der Universität Koblenz-Landau die Forschung voranbringen.

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Christian Buchmann ist ein Kind der Stadt Landau. Seine Treue zur Heimat sei aber nicht der einzige Grund gewesen, in Landau zu bleiben, versichert Buchmann. 2008 begann sein Studium der Umweltwissenschaften, das er im vergangen Jahr erfolgreich abschließen konnte. In seiner Diplomarbeit befasst sich Buchmann mit den Auswirkungen von Abwässern aus der Olivenöl-Produktion auf Böden und Pflanzenwachstum. “Vor allem in mediterranen Ländern fallen jährlich Unmengen von Olivenöl-Abwasser an”, erläutert er. “Jedoch ist bis heute nicht vollständig geklärt, welche Auswirkungen das Abwasser auf den Boden und dessen Biologie hat.” Genau hier setze seine Arbeit an.

Obwohl ein spannendes Thema, sei die Wertschätzung seiner Arbeit unverhofft gekommen: “Ich wusste gar nichts von meiner Nominierung und bekam plötzlich eine E-Mail, dass ich den Universitätspreis gewonnen habe.” Auch in den nächsten Jahren wird Buchmann noch weiter an der Universität forschen, kurz nach seinem Diplom hat er eine Promotionsstelle in Landau angenommen.

Beste wissenschaftliche Prüfungsarbeit mit regionalem Bezug: Christiana Herold

Christiana Herold schloss bereits im vergangenen Jahr ihr Psychologie-Studium am Campus Landau ab. Ihre forschungsorientierte Vertiefung im Fach Gesundheitspsychologie setzte die gebürtige Karlsruherin ganz praktisch um: In ihrer Diplomarbeit mit dem Titel „Walderholung – Ergebnisse einer Besucherbefragung im Pfälzer Wald“ erhob sie Nutzungsgewohnheiten und Zufriedenheit von Besuchern des Forstbezirks Haardt. „Die Entscheidung für diese interdisziplinäre Thematik habe ich spontan getroffen und als bereichernde Erfahrung erlebt. Die Einarbeitung in neue Themenbereiche, beispielsweise in die Walderholungsforschung aus forstwissenschaftlicher Perspektive, ermöglichte mir einen Blick über den psychologischen Tellerrand hinaus.“

In Ihrer Arbeit konnte Herold eine stressvorbeugende Funktion des Waldes zeigen: Studienteilnehmer, die regelmäßig einen Spaziergang im Pfälzer Wald unternahmen, hatte im Vergleich zu gelegentlichen Besuchern ein geringeres Stresserleben und ein höheres Wohlbefinden. Aus ihren Ergebnissen konnte die Psychologin außerdem wichtige Anhaltspunkte für eine verbesserte Gestaltung des Pfälzerwaldes als Erholungsgebiet ziehen und schlägt unter anderem vor, den Verlauf von Wanderwegen auf natürlichem Bodenbelag zu gewährleisten.

Trotz des Erfolges in der Forschung hat sich Herold, die privat am liebsten Rucksackreisen durch fremde Kontinente unternimmt, gegen eine Tätigkeit in der Forschung entschieden. Stattdessen beginnt sie im Oktober mit dem Weiterbildungsstudiengang Psychologische Psychotherapie an der Universität Würzburg. Bereits im März dieses Jahres begann die junge Preisträgerin mit einer praktische Tätigkeit im Bezirkskrankenhaus Lohr am Main für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin.

Beste Dissertation: Thomas Krämer

Thomas Krämer ist bereits seit 1994 an der Universität Koblenz-Landau. 1999 schloss er sein Studium der Anglistik, Kunstwissenschaft und Germanistik mit dem Magister ab. Seitdem arbeitete er als Lehrbeauftrager in der Anglistik. Seine preisgekrönte Dissertation befasst sich mit dem kulturellen Phänomen der Andersartigkeit. Am Beispiel der “Glam-Ära” der 1970er Jahre, zu der unter anderem auch David Bowie gehört hat, richtet sich der Fokus auf die Fremdheitskonzepte wie beispielsweise die der Androgynie, also des bewussten, nicht-geschlechterkonformen Verhaltens.

Krämer freut sich über die Anerkennung seiner Arbeit und hat auch noch einen Tipp für erfolgreiche Doktorarbeiten: “Man sollte das Thema zum einen mit den Betreuern klar vereinbaren, aber auch Luft für Änderungen der Forschungsrichtung lassen. In den Geisteswissenschaften sind solche Nachkorrekturen zwangsläufig.” In Zukunft möchte Krämer gern in der Anglistik an der Universität bleiben, “weil ich die Lehre für essentiell halte und sie mir auch große Freude bereitet.”

Katharina Greb
Daniel Schumacher