Ohne Schiedsrichter – aber fair? Anspruchsvolles Training – aber für Anfänger geeignet? Diese Ansprüche erfüllt Ultimate Frisbee, erklärt die Studentin Mayla Fischer. Sie ist hängen geblieben an einem Sport mit besonderem Teamspirit.
Der Campus ist nicht nur zum Studieren da. In Campus Aktiv zeigen wir euch, was ihr hier noch erleben könnt.
Als Mayla Fischer vor einem Jahr nach Landau zog, hatte sie von Ultimate Frisbee noch nichts gehört. Natürlich kannte sie Frisbee-Scheiben und wusste, dass man sich damit Zeit im Park vertreiben kann. Aber dass das Werfen einer Scheibe als Vereinssport betrieben wird, war ihr neu. Während der Orientierungswochen für die Erstis im April 2018 lernte sie Studierende kennen, die sie sympathisch fand und die ihr von Ultimate Frisbee erzählten. “Das klang total spannend: Es gibt keinen Schiedsrichter, aber das Spiel ist total fair”, erzählt Fischer. “Und da ich eh neue Leute kennen lernen wollte, bin ich direkt zum nächsten Training gegangen.” Dort erfuhr Fischer, dass sich die Spieler gegenseitig kontrollieren und daher kein Schiedsrichter gebraucht wird. “Es geht vor allem darum, Spaß zu haben und ein schönes Spiel zu gestalten.”
Ausdauer ist gefragt
Die Regeln hatte sie schnell verinnerlicht: Es spielen zwei Teams mit sieben Spielern gegeneinander. Beide Teams werfen sich untereinander die Scheibe zu und versuchen sie in der Endzone auf der gegnerischen Spielfeldseite zu fangen. Ähnlich wie beim Basketball darf mit der Scheibe in der Hand nicht gerannt werden. Wird sie nicht gefangen oder fallen gelassen, bekommt das gegnerische Team die Scheibe. Das erfordert starken Einsatz und Sprungbereitschaft der Spielenden. Seit ihrem ersten Training ist Fischer dabei geblieben, trainiert zwei Mal die Woche und hat bereits an fünf Turnieren teilgenommen. “Ich war vorher total unsportlich, aber Ultimate Frisbee ist einfach der beste Sport der Welt”, schwärmt die Studentin. Von der Unsportlichkeit ist nicht mehr viel übrig. Die Trainings dauern zweieinhalb Stunden, inklusive Aufwärmphase und Trainingsspielen. Da braucht es nicht nur Bereitschaft, sondern auch viel Ausdauer.

Ultima Frisbee funktioniert ohne Schiedsrichter. Foto: Philipp Sittinger
Das Team ist alles
Das Beste am Ultimate Frisbee seien die entspannten Leute, erzählt Fischer. In ihrem Verein Die Hartplatzhelden haben sich schon viele Freundschaften entwickelt, die auch außerhalb des Sportplatzes Bestand haben. Darunter sind auch ehemalige Studierende, die nach ihrem Uniabschluss unbedingt weiterhin im Verein bleiben wollten. Die Truppe ist daher ein bunt gemischter Haufen aufgeschlossener Leute. “Was einen guten Frisbee-Spieler ausmacht? Der Spirit!”, sagt Fischer. Fairness und Zusammenhalt stehen an oberster Stelle. Das habe sich auch daran gezeigt, wie Fischer in dem Verein aufgenommen wurde. “Es sind alle immer sehr rücksichtsvoll, wenn ich etwas noch nicht so gut kann, und sie nehmen sich Zeit, es mir zu erklären.” Das Schwierigste seien nicht das Werfen und Fangen, sondern Spielzüge taktisch zu gestalten. Wer am besten zu welchem Zeitpunkt wo steht, um die Frisbee-Scheibe der anderen Mannschaft abzuluchsen, ist eine Wissenschaft für sich. “Aber das lernt man am besten beim Spielen”, sagt Fischer.
Maria Preuß