Kolumne

Das Leben ist schön

Heute schreibt Campus-Reporterin Esther Guretzke. Illustration: Designstudio Mathilda Mutant

Heute schreibt Campus-Reporterin Esther Guretzke. Illustration: Designstudio Mathilda Mutant

In der Kolumne schreiben unsere Campus-Reporter, allesamt Studierende in Koblenz und Landau, unplugged aus ihrem Alltag. Heute schlägt Esther Bauer nachdenkliche Töne an und rät, das Leben zu lieben und nicht schon heute an die Probleme von morgen zu denken.

Das Leben ist schön. Das ist eine Tatsache, eine Einstellung, eine Weisheit. Sie ist allumfassend und manchmal schwer zu verstehen. Dann kommt einem das Leben nicht schön vor. Vielmehr wirkt es beängstigend und wächst einem wie giftiger Efeu über den Kopf. Doch wo Schatten sind, da ist auch immer Licht.

Wir sind Studierende, denen viele Möglichkeiten geboten werden. Wir können uns mit Themen befassen, die uns interessieren, Auslandssemester wahrnehmen, reisen, neue Leute kennenlernen und vor allem können wir lernen, über den Tellerrand zu schauen, um zu sehen, dass dort ein reich gedeckter Tisch steht.

Die meisten von uns werden für ihr Leben Pläne schmieden. Das ist menschlich. Ebenso menschlich ist, dass wir mit anderen mitfühlen, dass wir emotional sind und dass es noch nicht einmal unsere eigenen Schicksalsschläge und scheiternden Pläne sein müssen, die unseren Tisch mit den Leckereien zum Wackeln bringen.

Empathie macht menschlich

Es kann das Erlebte der Menschen sein, die wir in den Nachrichten sehen, eine Freundin, die sich einsam fühlt, ein Freund, der den Kampf gegen den Krebs verliert. All das sind Schicksalsschläge anderer Menschen. Es ist gut, dass wir mitfühlen und Empathie zeigen. Dieses Mitgefühl lässt uns begreifen, wie wertvoll das Leben ist. Wir sollten jeden Tag mit vollen Händen ausschöpfen und uns nicht von Kleinigkeiten wie einer schlechten Note oder eine paar Kilo mehr auf der Waage den Tag vermiesen lassen. Das Leben ist zu kostbar für bösartigen Tratsch, alltagsübergeifende Sorgen und Blockaden, wie wir uns selbst errichten.

Meine Mutter sagt immer: “Jeder Tag hat seine eigenen Sorgen”. Das ist der Grund, warum wir uns nicht schon wegen übermorgen sorgen sollten. Jeder Tag hat Hürden und jeder Tag hat es dennoch verdient, dass wir ihn leicht und schön werden lassen. Doch das können wir nur durch uns selbst. Deshalb sollten wir jeden Moment wahrnehmen, unsere Chancen nutzen und versuchen, anderen ein wenig von unserem Glück abzugeben. Der Philosoph Albert Schweitzer sagte: “Glück ist das Einzige, was sich verdoppelt, wenn man es teilt”. Das ist der Grund, warum Ehrenamtliche sich engagieren, warum man mit seiner Freundin auch nachts eine Tasse Tee auf dem Sofa trinkt und warum man seinem Freund Blumen in das Hospiz bringt. Der Tisch ist leer, wenn wir nicht dafür sorgen, dass er gedeckt ist.

2 Kommentare

  1. Silke Richter sagt

    Danke für diese Erinnerung! 🙂
    Es lebt sich tatsächlich viel schöner und leichter, wenn man dies berücksichtigt. “Alle eure Sorgen werft auf IHN (Gott), denn ER ist besorgt für euch.” Wie oft haben wir das schon erlebt. Was deine Mutter als Lebensweisheit hat, steht fast wörtlich in der Bibel. “So sorgt euch nicht um den morgigen Tag, denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat an seiner Plage genug.” Das steht in dem Zusammenhang, wo Jesus sagt, dass wir uns keine Sorgen um Nahrung und Kleidung machen sollen wie die Nationen, die Gott nicht kennen: “Euer himmlischer Vater aber weiß, dass ihr dies alles benötigt. Trachtet vielmehr zuerst nach Gottes Reich und Seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.”
    Danke nochmal für die Ermutigung!
    Gottes Segen,
    Silke

    • Esther Bauer sagt

      Es freut mich, dass sie Gefallen an dem Text finden, Frau Richter.
      Eben aus der Bibel hat meine doch sehr gläubige Mutter diese Lebensweisheit und wenn man ab und an an die kleinen aber wichtigen Dinge des Lebens denkt, dann ist das Leben wirklich ein wenig leichter.
      Danke für Ihren Kommentar.

      Viele Grüße
      Esther

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