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Bei Zweifeln im Studium die eigenen Ziele im Blick behalten: Projekt NeuStArt

Zu Anna Lauermann kommen Studierende, die daran zweifeln, ob ihr gewähltes Fach das Richtige für sie ist. Die Koordinatorin des Projekts NeuStArt am Campus Koblenz kann als neutrale Beraterin helfen, den passenden Weg zu finden. Foto: Privat

Zu Anna Lauermann kommen Studierende, die daran zweifeln, ob ihr gewähltes Fach das Richtige für sie ist. Die Koordinatorin des Projekts NeuStArt am Campus Koblenz kann als neutrale Beraterin helfen, den passenden Weg zu finden. Foto: Privat

Habe ich mich für das richtige Studium entschieden? Bereitet es mich auf das vor, was ich später tun möchte? Zweifel gehören zum Leben. Sie können aber auch ein Hinweis darauf sein, dass sich etwas ändern muss. Wer im Studium mit solchen Fragen kämpft, findet mit dem Angebot NeuStArt des Kompetenzentrums für Studium und Beruf (KSB) offene Ohren. Die professionelle Beraterin Anna Lauermann unterstützt am Campus Koblenz beim Entscheidungsprozess über die eigene berufliche Zukunft – kostenlos und anonym.

 


Versorgt & vernetzt kommt man am besten durchs Studium. Wir zeigen euch, wo ihr auf dem Campus Unterstützung findet.

“Nichts ist schlimmer, als Sorgen und Ängste in sich hineinzufressen und sie aufstauen zu lassen”, weiß Anna Lauermann. Die Erziehungswissenschaftlerin ist Projektkoordinatorin von NeuStArt und unterstützt seit 2016 Studierende am Campus Koblenz, die an ihrer Studienfachwahl zweifeln. Durch eine lösungsorientierte Herangehensweise bekommen Ratsuchende die Möglichkeit, andere Perspektiven einzunehmen. Das reflektierte Betrachten der eigenen Situation sei unter Stress nur sehr schwer möglich, erklärt Lauermann. Es gehe darum, seine Scheuklappen abzulegen, um den besten Weg für sich selbst zu finden. Egal, ob das einen Fachwechsel, einen Hochschulwechsel oder den Studienausstieg bedeutet – oder lediglich, gemeinsam mit der Beraterin akute Studienprobleme zu lösen und am Studium festzuhalten.

Zweifel eingestehen und das Gespräch suchen

Der erste Schritt ist der wichtigste: Nur wer sich die eigenen Zweifel eingesteht, kann an ihnen arbeiten. Selbst aktiv zu werden, ist unerlässlich. “Wenn Zweifel am aktuellen Studium aufkommen, ist es enorm wichtig, sich dieser bewusst zu werden und eine passende Lösung in Angriff zu nehmen”, weiß die Projetkoordinatorin. Im nächsten Schritt ist es hilfreich, über die Zweifel zu sprechen und seine Gedanken zu teilen. Auch wenn das Gespräch mit Freund:innen oder der Familie zu Beginn sinnvoll sei, gibt Lauermann zu bedenken, dass dieser Austausch kaum eine professionelle Beratung ersetzen könne. Zum Beispiel könnten Freund:innen zu einem Wechsel zu deren eigenem Studiengang raten, da er ihnen selbst viel Spaß mache. Die professionelle Beratung hingegen bleibe objektiv und orientiere sich ausschließlich an den Wünschen der Ratsuchenden. “Außerdem fällt es vielen leichter, mit einer neutralen Person über akute Ausstiegsgedanken oder Studienzweifel zu sprechen.”

Beratung, Coaching und persönliche Ziele

Termine für eine Beratungssitzung können individuell vereinbart werden. In der ersten Einheit werden zunächst die Erwartungen der Studierenden geklärt. Anschließend werden im gemeinsamen Gespräch Studienwahl sowie Studienverlauf beleuchtet, um den Istzustand der Ratsuchenden zu ermitteln. Im besten Fall können Studierende dann reflektiert über die eigene Situation nachdenken und so mögliche neue Optionen für sich entwickeln. Dabei geht es nicht darum, dass die Beraterin den weiteren Weg vorgibt. Das Ziel ist, die Ratsuchenden dabei zu unterstützen, den für sie passenden Weg eigenständig zu finden.

Aber auch für Studierende, die nach dem ersten Beratungsgespräch weiter unsicher sind, ist gesorgt: Gerne unterstützt Anna Lauermann sie in einem prozessbegleitenden Coaching bei der Entscheidungsfindung. Zusätzlich werden neben Beratung und Coachings auch Workshops und Veranstaltungen über das Kompetenzzentrum für Studium und Beruf angeboten. Darin werden die Teilnehmenden u.a. auf Stresssituationen intensiv vorbereitet.

Zweifeln ist normal, aber auch ein Warnsignal

“Zweifeln ist ein normaler Prozess, der zum Leben dazugehört”, stellt Anna Lauermann klar. Wir alle haben schließlich Situationen erlebt, in denen wir uns unsicher waren. Allerdings könne das auch problematisch werden, warnt die Koordinatorin: Wenn sich aus dem Zweifel eine Art Teufelskreis entwickele, der das eigene Denken und Handeln längerfristig beeinträchtigt, sei es für die Beraterin dringend Zeit, zur aktiven Gegensteuerung anzusetzen. Sonst komme man nicht mehr aus den negativen Gedanken heraus. Zweifel könnten in manchen Fällen ein Wink mit dem Zaunpfahl sein, der anzeigt, dass sich etwas ändern muss.

Lauermann kennt verschiedenste Gründe, warum Studierende zweifeln: Ein Teil scheitere an den Studienleistungen. Andere merkten während des Studiums, dass es nicht das sei, was sie sich für die berufliche Zukunft vorgestellt hätten. Manche wählten ihr Studium zum Beispiel durch elterlichen Druck oder ließen sich von Freund:innen mitziehen. Andererseits gebe es auch Studierende, die sich eigenständig für ein Studium entschieden, das sich im Verlauf als unpassend herausstelle.

Für die eigene Zukunft ist es nie zu spät

Gründe für das Aufschieben eines Wechsels oder Ausstiegs sind häufig das Alter, der erreichte Fortschritt im Studium oder die Angst, der Umbruch könnte in der Bewerbungsmappe schlecht aussehen. Anna Lauermann weist aber darauf hin, dass mit einem Studienausstieg ganz offen umgegangen werden solle. Es komme nicht selten vor, dass nach der Schule nicht direkt der perfekte Beruf und der damit verbundene Berufsweg gefunden werde. Oft müsse deshalb ein neuer Weg in Form eines Fach- beziehungsweise Hochschulwechsels oder Studienausstiegs eingeleitet werden. Später zeige sich dann häufig, ob und welches Studium das richtige ist. “Mit den gesammelten Erfahrungen fällt es dann meistens deutlich leichter, den für sich passenden Beruf zu identifizieren.”

Erfahrung und positive Rückmeldung

Das Angebot von NeuStArt gibt es seit 2016 als Teil des Kompetenzzentrums für Studium und Beruf. Anna Lauermann ist seit der Gründung dabei und beobachtet, dass über die Zeit immer mehr Studierende den Weg in ihre Beratung finden. Wichtig sei die gesteigerte Akzeptanz dafür, dass ein Wechsel kein Problem sein müsse. Die Projektkoordinatorin bekommt im Anschluss an die Beratung immer wieder positive Rückmeldungen der Studierenden, was sie in ihrem Handeln bestärkt und für neue Herausforderungen motiviert.

 

Gerade die Corona-Pandemie sorgt für viele Unsicherheiten. Besonders jetzt dürfen Zweifel aber nicht berhand nehmen: Die Beratung findet aktuell online statt. Einfach eine E-Mail an Anna Lauermann schreiben und einen persönlichen Termin vereinbaren.

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