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Before I die

Kreidewünsche am Campus Landau: Die kirchlichen Hochschulgruppen haben eine Tafel installiert, die zum Nachdenken anregt. Foto: Körber

Kreidewünsche am Campus Landau: Die kirchlichen Hochschulgruppen haben eine Tafel installiert, die zum Nachdenken anregt. Foto: Körber

Bitte vervollständigen Sie diesen Satz: „Bevor ich sterbe, möchte ich…“. Fünf Worte haben im vergangenen Monat die Aufmerksamkeit von Studierenden, Mitarbeitern und Besuchern am Campus Landau erregt. Eine große schwarze Tafel zierte den Eingang zur Universität. Jeder Passant konnte mit einem Stück bunter Kreide die Frage „Was möchte ich alles tun, bevor ich sterbe“ für sich beantworten.

Dorothee Weber hilft, die Tafel anzubringen. Foto: Greb

Dorothee Weber hilft, die Tafel anzubringen.

Dahinter steckt eine Aktion der kirchlichen Hochschulgruppen Evangelische Studierendengemeinde (ESG), Katholische Hochschulgemeinde (KHG) und Studentenmission in Deutschland (SMD). Der UniBlog hat mit der Studierenden-Pfarrerin und Leiterin der ESG Dr. Anja Lebkücher über die Aktion gesprochen.

Wie kam die Idee zur Aktion?

Ich habe mit dem Leiter der KHG Nico Körber und Sina Haider von der SMD überlegt, wie wir auf dem Campus präsenter werden können. Unsere Räumlichkeiten liegen leider außerhalb des Campus und wir wollten von den Studierenden wahrgenommen werden. Die Idee zu der Kreidetafel ist nicht neu, das gab es schon in vielen Städten auf der Welt. Zuletzt auch beim evangelischen Kirchentag oder in Berlin als internationales Kunstprojekt. Wir haben die Tafel selbst zusammengebaut. Der Aufbau und die Installation haben drei Tage gebraucht. Studierende haben uns beim Auf- und Abbau geholfen. Wir haben Sperrholztafeln mit Tafelfarbe bemalt und dann mit weißem Sprühlack beschriftet.

Was sollte die Kreidetafel am Campus bewirken?

Der Inhalt der Tafel erinnert uns an die Endlichkeit des Lebens. Wir wollten einen Impuls zum Nachdenken über das Leben geben. Wir haben die Nachricht ganz bewusst ohne Religionsbezug gehalten. Natürlich ist es im weitesten Sinne auch eine missionarische Aktion, denn für uns Initiatoren gibt es einen religiösen Hintergrund. Die Studierenden können die Frage aber ganz individuell sehen, ohne speziellen Religionsbezug. Jeder kann sich überlegen, was er mit seinem Leben tun möchte.

Was ist mit den vervollständigten Sätzen passiert?

Die beschriebene Tafel haben wir regelmäßig fotografiert und ausgewischt, damit andere Personen die Chance hatten, den Satz „Bevor ich sterbe, möchte ich…“ zu beenden. Es wurde also alles gut dokumentiert. Am 13. Juli wurden die Inhalte der Tafel beim Semesterabschlussgottesdienst in der Augustinerkirche aufgegriffen.

Dorothee Weber, Viktoria Weber und Studierendenpfarrerin Dr. Anja Lebkücher bringen den Schriftzug "Before I die" an die Wand. Foto: Greb

Dorothee Weber, Viktoria Weber und Studierendenpfarrerin Dr. Anja Lebkücher bringen den Schriftzug “Before I die” an die Wand.

Was ist ihr Fazit?

Das Projekt ist aus unserer Sicht absolut gelungen, wir sind sehr zufrieden damit. Wir haben viele positive Rückmeldungen von Studierenden bekommen. Die Aufmerksamkeit, die die Tafeln gefunden haben, hat unsere Erwartungen übertroffen. Die Tafeln wurden mehrmals ganz vollgeschrieben. Neben ein paar unvermeidlichen spätpubertären Beiträgen war es eine tolle Mischung aus ernsthaften und humorvollen Aussagen.

Wird es die Aktion ein weiteres Mal geben?

Die Tafel wurde in der KHG eingelagert. Wir könnten uns vorstellen, die Aktion in Zukunft noch einmal durchzuführen. Vielleicht nach einer Zeit von rund drei Jahren, wenn schon wieder viele neue Studierende hier sind, die die Aktion noch nicht kennen. Es wäre auch denkbar, die jetzige Überschrift zu überstreichen und mit einer anderen zu versehen. Zum Beispiel „Heute möchte ich…“.

Wer mehr zur Aktion erfahren will, kann auf der Facebook-Seite der KHG unter www.facebook.com/KHG.09 die dokumentierten Tafelinhalte ansehen.

Before i die-2Katharina Greb