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Ausstellung im Dunkeln: Mit Leuchtstäben auf Bildersuche

So sehen sie aus, die ausgestellten Fotos, die während der dreitägigen Veranstaltung "Blackbox" zu sehen sind. Foto: Jan Ehlers

So sehen sie aus, die ausgestellten Fotos, die während der dreitägigen Veranstaltung "Blackbox" zu sehen sind. Foto: Jan Ehlers

Vom 6. bis zum 8. November bereichert das Projekt “Blackbox” die Koblenzer Kulturszene mit einer innovativen Idee: Bilder von Musikern werden im Dunkeln ausgestellt und von den Besuchern mit Leuchtstäben gesucht. Jeder Betrachter hat damit die Möglichkeit, die Kunstwerke ganz individuell zu entdecken.

Die Fotoausstellung wird ergänzt von einem DJ-Set und einem Band-Auftritt.

Die Fotoausstellung wird ergänzt von einem DJ-Set und einem Band-Auftritt.

So etwas gab es noch nicht: Eine Fotoausstellung in der Dunkelheit. Präsentiert werden Portraits des Darmstädter Künstlers Jan Ehlers, der bekannte Bands wie “Kraftklub”, “Marteria” oder “The Ting Tings” und auch weniger bekannte Musiker in einem abgedunkelten Raum abgelichtet hat, in einer so genannten Blackbox. Als einzige Lichtquelle erhellen Leuchtstäbe die Fotos. Dahinter steckt die Idee, dass immer zwei Personen an einem Werk beteiligt sind: Der Fotograf und der Betrachter. “Überflutet von allerlei Eindrücken, nehmen sich die wenigsten Menschen die Zeit, ein Kunstwerk in Ruhe zu betrachten. Diese Möglichkeit bietet Blackbox als eine neue und innovative Idee der Bilderfahrung”, erklärt Marie-Janet Calzone, Mitgestalterin des Projektes.

Kulturwissenschaftlicher Hintergrund

Im Frühjahr 2013 kam die Koblenzer Studentin Anne Borisch auf die Idee, die Fotos des Fotografen Jan Ehlers auszustellen, bei dem sie zuvor als Praktikantin gearbeitet hatte. In Zusammenarbeit mit acht weiteren Kommilitoninnen organisierte Borisch die Ausstellung “Blackbox” zunächst im Rahmen ihres kulturwissenschaftlichen Studiums am Campus in Koblenz für das Modul Kulturmanagement. “Der Studiengang lässt einem die Freiheit, das zu organisieren und zu gestalten, was man möchte”, erklärt Calzone. “Zunehmend rückte jedoch die Idee in den Vordergrund, auch außerhalb der Universität die Kulturszene in Koblenz zu bereichern.” So wird das Projekt auch vom “StadttUni“-Verein unterstützt, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die studentische Kulturproduktion in der Region bekannter zu machen.

Eine innovative Ausstellung in neuem Ambiente

Dieses Ziel ist der Projektgruppe gelungen, denn die Art der Fotoausstellung ist bisher einmalig in Koblenz. Der Veranstaltungsort, das neueröffnete “Luxor” in der Frankenstraße, war ehemals ein altes Kino und ist im Stil der 50er-Jahre umgebaut worden. Blackbox ist dort das erste mehrtägige Event. Es beginnt am Mittwoch, 6. November um 17 Uhr mit einer Vernissage, während der das Projekt vorgestellt wird und erstmals Besucher mit Leuchtstäben auf Entdeckungsreise gehen können. An den folgenden Tagen ist die Ausstellung jeweils ab 16 Uhr geöffnet.

Das Team, das hinter "Blackbox" steht, besteht aus Kulturwissenschaftlerinnen aus Koblenz. Foto: privat

Das Team, das hinter “Blackbox” steht: Kulturwissenschaftlerinnen aus Koblenz. Foto: privat

Ausprobieren und Lernen während der Projektarbeit

“Manchmal hätte ich mir gewünscht, schon vorher Dinge gewusst zu haben, zum Beispiel, das man für fas alles Genehmigungen braucht”, berichtet Calzone von ihrer Arbeit in der Projektgruppe. Sie hat viele Dinge gelernt in der Vorbereitungszeit. Auch im Bereich Teamfähigkeit:  “Wir studieren fast alle im gleichen Semester, da ist die Absprache auch mal eben in der Pause recht einfach, trotzdem gehören auch geplante und vorbereitete Treffen dazu”, weiß Calzone.

Ihre größte Sorge ist es jetzt so kurz vor Eröffnung der Ausstellung, dass unvorhergesehene Kosten entstehen könnten. Damit dieser Fall nicht eintritt, freuen sich die Veranstalter über eine Spende der Besucher – die Ausstellung ist kostenfrei.

Hannah Wagner