Raus in die Welt

Around the world: Auslandssemester in Bozen

Charlotte Klaus erhielt ein Stipendium an der Universität Bozen. Nun ist sie wieder nach Koblenz zurückgekehrt und berichtet von ihren Erlebnissen. Foto: Teresa Schardt

Charlotte Klaus erhielt ein Stipendium an der Universität Bozen. Nun ist sie wieder nach Koblenz zurückgekehrt und berichtet von ihren Erlebnissen. Foto: Teresa Schardt

Auch wenn Charlotte Klaus schon mehrfach in Norditalien war – Südtirol hat die Kulturwissenschaftlerin nie besucht. Das änderte sich mit ihrem Stipendium an der Universität Bozen, durch das sie eine unvergessliche Zeit in den Bergen Südtirols erlebte. Vermissen wird sie, neben den entstandenen Freundschaften und der wunderschönen Umgebung, auch die kulinarischen Spezialitäten.

Ein Auslandsemester in Bozen: Die Wahl fiel mir angesichts der dort angebotenen Kurse im Bereich Medienwissenschaft und der wunderschönen Landschaft Norditaliens ziemlich leicht. Darüber hinaus finde ich die in Südtirol vorhandene Zweisprachigkeit mit Italienisch und Deutsch total spannend. So bekam ich Ende März 2017 die Zusage zu meinem Stipendium. Die Bewerbung für das Wohnheim der Universität verlief nach dem Prinzip First come – first get. Mitte Januar bekam ich Bescheid, dass ich die Zeit meines Auslandssemesters in einem Einzelzimmer im Kolping Haus Bozen verbringen würde.

Eine Universität mit drei Standorten

Und tschüss… !

Sie möchten während Ihres Studiums gern ins Ausland gehen? Dann informieren Sie sich über die Möglichkeiten an unserer Universität und lassen Sie sich von Erfahrungsberichten unserer Studierenden inspirieren.

Das Kolpings Haus liegt in der Altstadt Bozens und direkt gegenüber vom Universitätsgebäude. Mein Zimmer war möbliert und hatte ein großes Bad mit WC, Waschbecken und Dusche. In der Küche des Wohnheims waren alle Erasmus-Studierenden untergebracht, wir haben dort oft gemeinsam gekocht und gegessen.

Die Universität Bozen ist eine private Universität in Südtirol. Sie hat insgesamt drei Standorte: Bozen, Brixen und Bruneck. In Bozen belegte ich einen Italienisch-Kurs. Die Fakultät Bildungswissenschaft ist in Brixen angesiedelt. Das Universitätsgebäude ist ein moderner Komplex aus Beton und Glas und fällt durch die architektonische Andersartigkeit schon von Weitem auf. Ich besuchte während meines Aufenthalts insgesamt fünf Kurse in allen drei angebotenen Sprachen: zwei Kurse auf Deutsch, zwei auf Englisch und einen Kurs auf Italienisch. Da im italienischsprachigen Kurs viele Erasmus-Studierenden saßen, wechselte der Dozent während der Vorlesungen zwischen Englisch und Italienisch, sodass die Inhalte gut nachzuvollziehen waren.

Zwei Kulturen vereint in einer Stadt

Bozen ist eine Stadt inmitten der Berge Südtirols. Die Altstadt mit ihren kleinen Gassen, dem Obstplatz, dem Bozener Dom und dem berühmten Walterplatz vereint sowohl die österreichische als auch die italienische Lebensart. So bekommt man zu seinem Aperitivo, den man in einer der vielen Bars genießen kann, Brot mit Südtiroler Speck gereicht. Oder man kann in vielen Restaurants zwischen Knödel, Schlutzkrapfen und Spätzle oder italienischer Pasta und Pizza wählen. Die Altstadt liegt im österreichisch angehauchten Teil der Stadt. Wenn man die Talferbrücke überquert und am Viktoriamonument vorbeigeht, kommt man in den italienischen Teil der Stadt. Dort findet jeden Samstag ein Markt statt, auf dem Kleidung, Blumen, Brot, Obst und Gemüse an einem der Stände gekauft werden können.

Von den Buddys, einer Gruppe einheimischer Studenten, die sich um die Erasmus-Studierenden kümmerten, wurde vor allem zu Beginn sehr viel organisiert. So bekamen wir im Rahmen der Einführungsveranstaltungen eine Stadtführung, machten in Kleingruppen ein Stadtquiz und machten im Anschluss eine Kneipentour durch Bozen. Die Buddys organisierten auch Ausflüge nach Venedig, Florenz und Pisa. Bereits in der Anfangszeit hatte man durch diese Aktivitäten die Möglichkeit, viele Leute kennenzulernen.

Eine abwechslungsreiche Region

Zu Beginn des Auslandssemesters erkundeten wir mit einigen Erasmus-Studierenden die Skipisten rund um Bozen. Im Frühling verbrachten wir viel Zeit im Park am Fluss Talfer, der einmal durch die Stadt fließt. Hier picknickten wir oder genossen einfach nur die Sonne. Auch Wander- oder Fahrradtouren in die umliegenden Berge standen an den Wochenenden auf dem Programm. Und wenn dann doch mal schlechtes Wetter war, habe ich das Museion, ein Museum der modernen Kunst, und natürlich das Südtiroler Archäologiemuseum, in dem die Originalfunde und die Geschichte von Ötzi, dem Mann aus dem Eis, zu sehen sind, besucht. In Bozen gibt es zu jeder Jahreszeit und Wetterlage etwas zu tun. Besonders für Outdoorfans ist die Stadt und die Umgebung ein Paradies.

Ich habe die Zeit in Bozen sehr genossen, sowohl universitär als auch in Bezug auf meine persönliche Weiterentwicklung. Auch wenn ich schon einige Male in Norditalien war, haben mich die Universität, die Stadt, die Leute und die Atmosphäre der Berglandschaft in ihren Bann gezogen. Ich habe viele nette Leute kennengelernt, mit denen ich sicher noch lange in Kontakt bleiben werde. 

Charlotte Klaus