Studis & ihre Nebenjobs

Als Sanitäter Leben retten

Nebenjob mit viel Verantwortung: Student Jan Koster arbeitet neben der Uni als Rettungssanitäter. Foto: Marius Adam

Nebenjob mit viel Verantwortung: Student Jan Koster arbeitet neben der Uni als Rettungssanitäter. Foto: Marius Adam.

Jan Koster finanziert sein Studium durch seine Nebentätigkeit als Rettungssanitäter bei der Johanniter-Unfall-Hilfe. Langeweile ist bei seiner Arbeit ausgeschlossen: Kurzfristige Rettungseinsätze und Krankentransportfahrten gehören zum Berufsalltag.

Wer sind Sie?

Ich bin Jan Koster, 23 Jahre alt und studiere in Koblenz Lehramt für Realschule Plus mit der Fächerkombination Wirtschaft und Arbeit und Sport.

Die Serie

Das WG-Zimmer, das eigene Auto, der Kinobesuch mit Freunden: Das alles will bezahlt werden. Viele Studierende verdienen sich neben der Unterstützung der Eltern und Bafög etwas dazu oder finanzieren ihr Studium komplett selbst. Uniblog stellt in einer Serie Studierende und ihre Nebenjobs vor. Von alltäglich bis kurios ist fast alles dabei. Bisher erschienene Artikel finden sie hier.

Was für einen Nebenjob machen Sie?

Ich arbeite als Rettungssanitäter bei der Johanniter-Unfall-Hilfe. Mein Arbeitsplatz umfasst sowohl die Arbeit auf der Rettungswache als auch im Kranken- und Notfallkrankenwagen, mit denen ich zu den jeweiligen Einsätzen fahre. Pro Woche übernehme ich in der Regel zwei Schichten.

Was sind Ihre Aufgaben?

Meine Arbeit lässt sich grundsätzlich in zwei große Bereiche aufteilen: Den Krankentransport und den Rettungsdienst. Dabei bin ich entweder als Fahrer des Kranken- oder Notfallkrankenwagens tätig oder ich betreue und überwache die Patienten während der Fahrt vom Einsatzort zum Transportziel. Mein Aufgabenbereich ist vielfältig und hängt immer von der Situation ab, die ich vor Ort antreffe. Das kann von der einfachen Beratung bis hin zur Reanimation eines Patienten gehen. Grundsätzlich müssen viele Entscheidungen getroffen werden. Welches Verletzungsbild liegt beim Patienten vor, welche Maßnahmen lassen sich daraus ableiten und welches Krankenhaus sich als Transportziel anbietet, sind Fragen, die schnell zu klären und mit der Leitstelle abzusprechen sind. Natürlich bin ich nicht während der gesamten Schicht unterwegs: Wenn gerade keine Einsätze sind, bin ich gemeinsam mit den Kollegen abrufbereit auf der Wache.

Was bereitet Ihnen am meisten Freude bei dieser Arbeit?

Besonders gefällt mir der direkte Kontakt zu den Patienten. Dabei ist spannend, dass alle Sozial- und Altersschichten vertreten sind, wodurch ich viele verschiedene Gesprächssituationen meistern muss. Außerdem merke ich immer wieder, dass die Hilfe von den Patienten gerne angenommen wird. Ich erfahre für meinen Einsatz viel Wertschätzung. Ich habe dennoch nie das Gefühl, jemandem meine Hilfe aufzuzwingen.

Wie kamen Sie an Ihren Nebenjob?

Während meiner Schulzeit war ich ehrenamtlich bei der Wasserrettung der DLRG tätig. Dort habe ich bereits Erfahrungen im Bereich des Sanitätswesens sammeln können, was mich auf meinen heutigen Nebenjob aufmerksam machte. Nach dem Abitur beschloss ich, eine Ausbildung als Rettungssanitäter zu machen.

Was verdienen Sie bei diesem Nebenjob?

Ich bekomme circa 13 Euro pro Stunde. Damit bin ich sehr zufrieden.

Kann man diesen Job weiterempfehlen? Braucht man bestimmte Voraussetzungen dafür?

Ich kann den Job allen weiterempfehlen, die gerne verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen. Physische und psychische Belastbarkeit sind allerdings Grundvoraussetzungen für den Job als Rettungssanitäter. Außerdem muss eine dreimonatige Ausbildung mit abschließender Prüfung absolviert werden, was sich beispielsweise gut mit einem FSJ bei der Johanniter-Unfall-Hilfe verknüpfen lässt, aber auch für Studierende interessant ist, die sich mal eine kleine Auszeit vom Studium nehmen wollen. Die Johanniter bieten allgemein viele Möglichkeiten in verschiedene Bereiche hineinzuschnuppern, zum Beispiel auch im Schulsanitätsdienst oder als Integrationshelfer an Schulen oder Kindergärten.

Wie „studienkompatibel“ ist Ihre Arbeit? Bitte vergeben Sie Sterne von 1 bis 5 (5 Sterne = super kompatibel)

Da gebe ich gerne fünf Sterne. Durch die gute Absprache mit meinem Chef erfolgt meine Einteilung in den Schichtplan nach meinem Stundenplan an der Uni. Außerdem habe ich, je nach Anzahl der zu fahrenden Einsätze, Zeit auf der Wache, die ich zum Lernen nutzen kann. Manchmal habe ich eine Nachtschicht, während Freunde von mir durch die Stadt ziehen, aber damit komme ich gut zurecht – solange ich keinen von ihnen von Berufswegen abholen muss.

Interview: Marius Adam

2 Kommentare

  1. Johannes Kühner sagt

    Liebes Uni-Koblenz-Blog-Team,
    werden zur Zeit noch Sanitäter bzw. Fahrer gesucht?
    Und ist man mit einer mehrwöchigen Ausbildung als Sanitäter prädestiniert für den Job?
    Schonmal vielen Dank und liebe Grüße

    • Jan Koster sagt

      Hallo Johannes,
      Die JUH sucht derzeit Aushilfen für Rettungsdienst und Krankentransport.
      Mindestvoraussetzung ist eine Rettungssanitäterausbildung, die im Normalfall 3 Monate dauert.
      Die reguläre Sanitäter- oder Sanitätshelferausbildung die oft im Ehrenamt beim DRK und Co. erworben werden kann, die über mehrere Wochenenden geht, reicht nicht aus.

      Vorkenntnisse oder Vorerfahrungen benötigst du keine. Was du für den Berufsalltag brauchst erfährst du während der Ausbildung.

      Liebe Grüße

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