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Aktion trifft Entspannung: Acroyoga

Lukas Courtial und Trainingspartnerin beim Üben.. Fotos: Privat

Riesenspaß trotz trockenem Rasen: Lukas Courtial nutzt in der von ihm gegründeten Acroyoga-Gruppe gerne die Gelegenheit, neue Figuren einzuüben. Fotos: Privat

Fliegen lernen leicht gemacht – ganz ohne Flugschein. Beim Acroyoga geht es buchstäblich hoch hinaus. Im Mittelpunkt dieses wenig bekannten Yoga-Stils steht das Element des Fliegens: Der Flyer, die gestützte Person, schwebt über der stützenden Person, der Base. Über die Höhen und Tiefen des Acroyoga, wie viel Kreativität benötigt wird und warum Frust ganz normal ist, berichtet der Informatikstudent Lukas Courtial im Interview. 

Was ist Acroyoga? 

Dabei trifft Akrobatik auf Yoga. Eine Kursstruktur gibt es nicht. Man trifft sich, kommt miteinander ins Gespräch, sucht sich einen Partner oder eine Partnerin und legt los. Zuerst wärmt man sich meist in der Gruppe auf, dann geht es zu zweit weiter. Eine Person wird von der anderen auf den Füßen und Händen gestützt. Zu Musik probiert man gemeinsam Figuren aus und entwickelt Abfolgen.

Das klingt so, als ob man sehr kreativ sein müsste. 

Nicht zwingend. Die Figuren sind vorgegeben. Wenn man den Kopf ausschalten möchte, kann man die gängigen Figuren einfach nachmachen, wie man es vom Yoga kennt. Aber so leicht ist das meist gar nicht. (lacht) Wenn man die einzelnen Elemente verknüpft, wird daraus eine sogenannte “washing machine”. Die Endposition einer Figur ist die Ausgangsposition einer anderen.  Je besser man wird, desto mehr kann man kombinieren und desto erfinderischer kann man sein.

Du hast eine Acroyoga-Gruppe am Campus Koblenz ins Leben gerufen. Wie bist du selbst zu der Sportart gekommen? 

Ich habe an einem Hot-Yoga-Kurs am Campus teilgenommen. Hierbei steht weniger die Entspannung als vielmehr die körperliche Fitness im Vordergrund. Dort habe ich zwei Leute getroffen, die Acroyoga praktizieren. Als die beiden mich zu ihrer Gruppe mitgenommen haben, hatte ich auf Anhieb sehr viel Spaß. Mit der Gruppe wollte ich eine Möglichkeit für Studis schaffen, Acroyoga kennenzulernen.

Was bringt dir der Sport persönlich? 

Ich schätze Acroyoga vor allem wegen des sozialen Aspektes. Wir treffen uns und kommen miteinander ins Gespräch. Man macht mit jedem Partner Fortschritte und überwindet Schwierigkeiten. Man kommuniziert, wenn etwas nicht funktioniert und gibt sich konstruktive Kritik. Am Anfang war ich viel unsicherer im Umgang mit anderen, als ich es heute bin. Es hilft meiner Sozialkompetenz.

Bist du auch mal frustriert, wenn eine Figur nicht auf Anhieb klappt? 

Lukas Courial stützt seine Trainigspartnerin.

Acroyoga ist eine körperliche Praktik, die Yoga und Akrobatik kombiniert. Der Flyer schwebt in beeindruckenden Positionen über der stützenden Base.

Ja, klar. Ich glaube, es ist normal, auch mal entmutigt zu sein, wenn etwas nicht funktionieren will. Manche Figuren muss man nur einmal üben, andere zweihundertmal. (lacht) Da muss man dann nett zu sich selbst sein, vielleicht eine Pause machen und es mit neuer Energie beim nächsten Training probieren. Perfekt ist niemand, sonst wäre es ja langweilig.

Wem würdest du Acroyoga empfehlen? 

Am Anfang dachte ich, dass ich das niemals hinkriegen würde. Ich bin doch kein Akrobat. (lacht) Ich habe mir dann einen Ruck gegeben und es einfach ausprobiert. Das Beste daran ist, dass man schnell Fortschritte sieht. Deshalb würde ich allen Interessierten empfehlen, es einmal auszuprobieren. Vor allem denjenigen, die unsicher sind, ob sie dafür geeignet sind. Man setzt sich immer höhere Ziele. Aktuell übe ich mich zum Beispiel im Handstand. Das hätte ich vor ein paar Jahren nie für möglich gehalten. Ich werde Akrobat. 

Was entgegnest du Vorurteilen bezüglich Männern, die Yoga machen? 

Damit werde ich selten konfrontiert. Vielleicht weil ich groß und kräftig bin? (lacht) Selbst wenn es so wäre, wäre mir das egal. Meine feminine Seite ist gut in meiner Persönlichkeit integriert. Wenn mir etwas gefällt und ich es sinnvoll finde, dann mache ich es.

Was wünschst du dir für die Zukunft? 

Ich freue mich über mehr begeisterte Mitglieder in der Gruppe. Darum kümmere ich mich aktiv, mache Werbung und versuche, so viele wie möglich von Acroyoga zu überzeugen. Probieren schadet niemandem und im besten Fall hat man eine neue Leidenschaft gefunden. 

Elena Panzeter 

Jeden Freitag um 18:00 Uhr trifft sich die Gruppe im Wassersportverein Vallendar. Interessierte dürfen sich gerne direkt bei Lukas unter 0177 9221251 melden.

2 Kommentare

  1. Max Barber sagt

    Ich mache das jetzt schon über 6 Monate in Heidelberg. Es ist, auch für mich als Mann, sehr gut für meine Gesundheit. Ich merke schon sehr viel Gutes nach so kurzer Zeit.

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